Wandmalereien im Altarraum

Blick in den Altarraum

Die Nordwand

Die Sakramentsnische für die Aufbewahrung der Hostien. Links der Nische folgt das Brustbild eines Königs mit einem Spruchband „decoremus“ (lasst uns zieren od. schmücken). Nach links sind die Schwanenhälse des Rosenbergwappens des Ortsherrn und Amtmanns Balthasar schwach erhalten und weiter ein kniender Tribut zahlender Bauer, als Folge der Darstellung der Hierarchie: König, Geistlicher, bischöflicher Oberamtmann Balthasar von Rosenberg, leibeigener Untertan. Rechtes Spruchband kaum lesbar.

Darüber: Auf der linken Seite, Joseph mit der geschulterten Axt und seinem Bündel, will die schwangere Maria verlassen. Ein Engel überzeugt ihn von der Unschuld Marias, die rechts neben ihm steht. Auf der rechten Seite der schlafende Joseph innerhalb der Schossgartenmauer, mit einem Laib Brot und einem Logel Wein als Wegzehrung. Im Traum überzeugt ihn ein Engel von der Unschuld Marias. Rechts ein Teil der Schlossmauer und am Ende des Schlossgartens das Essinger Schloss der Ortsherren von Rosenberg und später von Dalberg mit dem Dalbergwappen, ein Kopf (Ortsherr?) schwach sichtbar. Links der Schlossgebäude der Maxenturm zur Verteidigung und der Kirchturm von Unteressingen (?), mittig der Gefängnisturm, genannt „Zuckerhut“.

Ganz oben: Der Tod Mariens. Maria auf dem Sterbelager, im blauen Kleid am Kopfende und im Hintergrund die klagenden Apostel und frommen Frauen.

Die Ostwand

Mitte links:
Maria und Elisabeth, letztere schwanger mit Johannes, darüber der Arkadenbogen des Essinger Schlosses.

Mitte rechts:
Die Flucht nach Ägypten, wobei ein verzweifelter Affe auf einer Säule vergebens versucht, die Flucht zu verhindern.

Darüber:
Über dem Fenster der Ostwand das Hauptbild, die Verkündigung der „Beatae Mariae Virginis“ (Lucas I, 26 – 28). Maria am Betpult mit Lilienvase, Engel, auf dem Boden bunte Keramikfliesen. Spruchband „Ave maria gratia plena dominus tecum…“ (Gegrüßest seist du Maria, voll der Gnade…). Einrichtung perspektivisch etwas verzerrt.
Rechts ein betender Geistlicher mit dem Wappen der Horneck von Hornberg (braunes Horn auf grünem Berg) als Stifter mit Spruchband „oremus…“
(lasst uns beten).

Die Südwand

Ganz unten: Die Nische für das Heilige Grab (nicht auf dem Bild, da unterhalb des Fensters). Der obere Chorbereich wird von Engeln getragen.

Mitte links: Die „Darbringung“. Maria reicht das Kind dem greisen Simeon und der Prophetin Anna.

Mitte rechts: Der 12-jährige Jesus, im Tempel auf einer Art Thron, disputiert mit mehreren Schriftgelehrten (Lucas 2, 41 – 52), versehen mit dem Spruchband: „Fili, quia fecisti nobis sic, ego et pater uus…“ (Mein Sohn, warum hast du uns das getan, ich und dein Vater haben dich mit Schmerzen gesucht). Die Eltern finden Jesus im Tempel.

Oben links: Das Schlachtopfer auf der Südwand könnte St. Wendelinus darstellen. Dazu der 12-armige Leuchter. Reste eines Spruchbandes.

Oben rechts: Der Tempelgang Marias, die auf den Stufen zum Altar steht, mit ihren Eltern Joachim und Anna. 

Die Westwand

Der Ortsherr und bischöflich-speyerische Oberamtsmann von Lauterburg, Balthasar von Rosenberg, als dritter der Heiligen drei Könige, dargestellt in engen Beinkleidern und Hermelin.

Jesus, bei Maria, spielt mit dem Gold des ersten Königs. Joseph betet vor dem Stall, auf eine Axt gestützt.

Im Hintergrund oben das Gefolge der Könige mit Helmen, Lanzen und Fähnchen.

 

Das Chorgewölbe

In den acht Gewölbescheiteln (Zwickel) Reste von Symbolen von vier Evangelisten in Tiergestalten (Schrift: …us johannes) sowie Engel mit Leidenswerkzeugen.

Im Zentrum die Segenshand Gottes.